Oberfranken pflegt “Erinnerung”
Vor 45 Jahren flogen zwei Familien mit einem selbst zusammengenähten Ballon aus der DDR in den kapitalistischen Westen nach Oberfranken.
Dazu wird bei einem Event in Mödlareuth im Landkreis Hof das Gefährt ausgestellt, und Zeitzeugen berichten über ihre Erlebnisse. Man will natürlich an den Unrechtsstaat DDR “erinnern” und dafür sorgen, dass wir Bürger das richtige Bild vom “SED-Regime” im Kopf behalten. Dementsprechend kann man sich sicher sein, wie die Haltung dieser Zeugen und Experten ist.
Es ist ja eigentlich wie in diesen ganzen ätzenden Talkshows, in den darüber geredet wird, was “gut” ist und was nicht.
Natürlich haben Leute, die sich nicht impfen lassen wollten, die Pandemie angeheizt, und der Taurus-Marschflugkörper muss dringend in die Ukraine, damit die faschistoide Regierung in Kiew damit weiter Zivilisten beschießen kann, wie sie es seit 2014 tut.
Entsprechende “Experten” untermauern auch dort den gewünschten Kurs.
Zurück zur DDR.
Dass es mindestens genauso viele Veranstaltungen gibt, die ein weit differenzierteres und ehrlicheres Bild des deutschen Staates zeigen, welcher soziale Gerechtigkeit nicht nur gefordert, sondern durchgesetzt hat, findet medial in der Regel keine Beachtung. Sollte es doch mal dazu kommen, ist natürlich klar: Es handelt sich offenkundig um eine Propaganda-Veranstaltung. Scheißegal, dass dort über Hintergründe und Fakten geredet wird. Wir spüren ja spätestens seit Februar 2022, dass Fakten und Hintergründe für die herrschende Politik samt Medien eher nebensächlich sind.
Natürlich hatte die DDR Fehler, und natürlich wurden kolossale Fehlentscheidungen getroffen. Das will hier niemand leugnen. Man zeige mir eine Regierung und ein Gesellschaftssystem, welches noch keine Fehler gemacht hat.
Wer sich ein umfassenderes Bild von der DDR machen möchte, muss auf viele Faktoren achten. Angefangen von den Ausgangsbedingungen der beiden deutschen Staaten, dem Marshallplan, den Reparationen für den Zweiten Weltkrieg oder den Ressourcenvorkommen – aber auch den historischen Bedingungen des Kalten Krieges. Meist wird nur von der deutsch-deutschen Grenze gesprochen. Dass es sich dabei aber um eine Grenze zwischen zwei verfeindeten Welt- und Militärblöcken handelte, lässt man gekonnt unter den Tisch fallen.
Gleichzeitig sollte man auch Ereignisse im Kopf behalten, die sich hier in der BRD ereigneten und von großer Bedeutung sind. Beispielsweise Adenauers Verantwortung für den Bau der Berliner Mauer und seine Absage an eine deutsche Wiedervereinigung in den 50er-Jahren. Auch die Verurteilung der “demokratischen” BRD durch die Vereinten Nationen sollte erwähnt werden.
Wollen wir die DDR zurück? Definitiv nein. Das wäre auch gar nicht möglich, denn die Geschichte lässt sich nun mal nicht “zurückspulen”.
Wollen wir ein historisch-wissenschaftlich korrektes Bild vermitteln? Ja, denn es ist wichtig, aus den Vorzügen wie Mängeln der DDR zu lernen.
Wenn Du mehr über all das erfahren möchtest, fühl Dich herzlich eingeladen, an einem unserer Gruppenabende teilzunehmen. Dort kannst Du alle Fragen stellen, auch die, die Dir bis jetzt vielleicht noch nicht beantwortet wurden.
D. S.