Gruppenabend + Vortrag

Die DKP Unterfranken lädt alle Interessierten zum nächsten Gruppenabend am 08.03.2024 um 18:00 Uhr ein.

Dieses Mal werden wir wieder einen Referenten zu Gast haben, der unseren Abend mit einem interessanten Vortrag bereichert. Sprechen wird Uwe Trostel über das Wirtschaftsmodell der DDR.

In Zeiten der kapitalistischen Krise lohnt sich eine Beschäftigung mit den Erfahrungen anderer Wirtschaftsformen. Wir sind heute selbst in der BRD, einem der reichsten Zentren der Welt, mit enormen Preissteigerungen für Energie, Nahrung und Wohnen, bzw. generell hohen Inflationsraten, aber auch Insolvezen, Betriebsschließungen, Verschuldung und Verarmung konfrontiert. Die wenigen Reichen erhöhen selbst jetzt ihren Reichtum, während der Staat an vielen wichtigen Stellen spart und viele Menschen selbst mit Zweit-Job und Überstunden nur schwer über die Runden kommen. Auch wenn die ersten Anläufe des Sozialismus in Europa aus einer Reihe von Gründen gescheitert sind, liefern sie wertvolle Erfahrungen für den Aufbau einer besseren, einer gerechteren Zukunft. Nicht zuletzt gelang es in der DDR, trotz enormer Schwierigkeiten durch die Zerstörung des Krieges, Konfrontationspolitik der dominierenden kapitalistischen Länder, Sanktionen, noch sehr wenigen konkreten Erfahrungen im Aufbau des Sozialismus etc. einen Industriestaat zu entwickeln, dessen Lebensstandard selbst heute noch von vielen Ländern nicht erreicht ist.

Der Referent Uwe Trostel war einer der Planer und Lenker der DDR-Wirtschaft für das Konsum-Angebot. Er wurde 1941 in Reichenberg (heute Liberec, Tschechische Republik) geboren. Nach Kriegsende wurde er mit seiner verwitweten Mutter in ein kleines Dorf in Thüringen umgesiedelt. Als fleißiger Schüler und Sohn einer alleinerziehenden Mutter aus der Arbeiterklasse erhielt er die Chance, sich in der DDR weiterzubilden. Trostel machte zuerst eine Ausbildung zum Industriekaufmann bevor er Industrieökonomie (1960-1973) und Volkswirtschaft (1968-1973) studierte. 1963 trat er in die Bezirksplankommission in Magdeburg ein und wurde 1978 deren Leiter. Anschließend wurde er 1987 als Leiter der Zentralen Staatlichen Inspektion für Investitionen in die Staatliche Plankommission berufen. Von 1990 bis 1992 wurde er über die Plankommission in die Treuhandanstalt delegiert. Danach war er in den 1990er Jahren für ein privates Beratungsunternehmen tätig, unter anderem in Russland und der Ukraine.

Heute engagiert er sich ehrenamtlich unter anderem im “Generaldirektorensalon” der Rohnstock Biografien.