Puma – Katze bereit zum Einschläfern?

Puma – Katze bereit zum Einschläfern?

 

Der weltbekannte fränkische Sportartikelhersteller Puma hat es nicht leicht. Innerhalb eines Jahres hat die Aktie des Unternehmens aus Herzogenaurach um mehr als die Hälfte an Wert verloren. Doch es ist nicht nur das letzte Jahr. Seit dem Jahr 2021 ging es kontinuierlich bergab: -47 Prozent, -11 Prozent, -12 Prozent und jetzt -55 Prozent. Der Kurs befindet sich nun auf einem Zehnjahrestief.

Nun ist eine Übernahme des Konzerns die Rede, und die Aktionäre sind voller Vorfreude. Nachdem Puma zur Zeit nur ein Fünftel seines damaligen Wertes besitzt und ein neuer Investor im Raum steht, könnten die Spekulanten mit steigenden Kursen rechnen.

Interessant ist indes, vielleicht wer den Karren aus dem Dreck ziehen soll. Der Blick richtet sich nach Asien, genauer, nach China. Nach Angaben von Bloomberg ist der chinesische Sportartikelhersteller Anta interessiert, ebenso wie ein anderes chinesisches Unternehmen namens Li Ning und ein japanisches mit dem Namen Asics.

Es ist schon fast verwunderlich, wenn ich dieses Mal nichts von chinesischer Spionage, unfairem Handel, Zwangsarbeit oder Einfluss auf die deutsche Wirtschaft höre. Falls es zu einer Einigung kommt, darf man sich allerdings sicher sein, dass entsprechende Propaganda betrieben wird.

Natürlich kann man auch fragen: Warum wird Puma nicht von einem deutschen Konzern oder vom Staat gerettet? Der deutsche Staat ist ja beispielweise auch bei der Meyer Werft eingestiegen, indem der Bund 400 Millionen Euro in die Hand nahm und dafür 80 Prozent der Anteile kaufte. Was will denn der Bund mit Kreuzfahrtschiffen und einem Unternehmen, welches kaum Gewinne abwirft und gerettet werden musste?

Die Antwort ist einfach: Aufrüstung und Kriegstüchtigkeit. Diesem “neuen” Leitmotiv wird beinahe alles untergeordnet.
Die Infrastruktur: Schienen, Straßen und Brücken. Die Forschung: Selbstverpflichtungen von Universitäten, nur zu friedlichen Bereichen zu forschen, sogenannte Zivilklauseln, sollen verboten werden. Die Rüstungsausgaben: fünf Prozent des BIP, beziehungsweise knapp die Hälfte des Staatshaushaltes. Und last, but not least die schrittweise Wiedereinführung der Wehrpflicht.

Deshalb sprechen wir vom reaktionär-militaristischen Staatsumbau. Die Werft eignet sich hervorragend, um der Nachfrage an Kriegsschiffen für den deutschen Imperialismus entgegenzukommen. Mit solchen Aussichten kann Puma leider nicht winken.

Wenn Puma von Deutschland gerettet werden will, sollte man sich dort vielleicht Gedanken machen, ob man nicht zum Ausstatter der Bundeswehr werden und Tarnkleidung, Schutzwesten sowie Stiefel herstellen möchte. Das künftige Kanonenfutter hat schließlich einen schicken Look verdient, wenn es an die Front geschickt wird.

D. S.