Was ist der Ostermarsch?
Unter dem Motto “Kampf dem Atomtod” gingen Kriegsgegner vor 65 Jahren in verschiedenen Städten in Westdeutschland auf die Straße. Die US-Regierung warb damals für den Einsatz taktischer Kernwaffen. Der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer zeigte sich äußerst eifrig dabei, im Rahmen der “nuklearen Teilhabe” das deutsche Militär mit US-Atomwaffen auszurüsten. Am 5. April 1957 sagte er auf einer Pressekonferenz, die neue Generation von taktischen Nuklearwaffen sei “nichts weiter als die Weiterentwicklung der Artillerie. Selbstverständlich können wir nicht darauf verzichten, dass unsere Truppen auch in der normalen Bewaffnung die neueste Entwicklung mitmachen.” Dabei bezog sich Adenauer auf eine neue militärische Doktrin des US-amerikanischen Verteidigungsministers Charles Erwin Wilson, der neben dem Einsatz strategischer Nuklearraketen (“massive Vergeltung”) auch einen Einsatz taktischer Atombomben unterhalb der “Armageddon-Schwelle” als eine strategische Option formulierte (“abgestufte Abschreckung”).
Diese US-Atomwaffen liegen bis heute im Fliegerhorst Büchel. Erst vor Kurzem beschloss die US-Regierung, diese Waffen zu modernisieren. Die neuen Varianten sind dabei um einiges zerstörerischer als die vorherigen.
Heute droht wieder ein großer Krieg. Die mediale Kampagne zur Mobilisierung ist dabei nicht mal mehr versteckt. Wir sollen “kriegstüchtig” werden und “Russland ruinieren”. So gibt es für uns bis heute einen Grund, an den Osterfeiertagen für den Frieden auf die Straße zu gehen …
Frieden geht nur miteinander, nicht gegeneinander.
D. S.