Antikriegstag 2023

Antikriegstag 2023

 

Wir von der DKP Unterfranken beteiligten uns am diesjährigen Antikriegstag am 1. September in Schweinfurt.

Das Wetter war zwar nicht auf der Seite der Friedensfreunde. Aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung. Auch wenn aufgrund der Umstände nicht viel los war, einige neugierige Leute hat es trotzdem an unseren Stand gezogen.

Mit uns vor Ort waren auch andere Organisationen, die es sich nicht nehmen ließen und dem Wetter getrotzt haben – für die gute Sache.

Es gab ein offenes Mikrofon und unser Genosse Daniel hat eine Rede gehalten.

Den Inhalt dieser Rede wollen wir natürlich mit Dir teilen.

Außerdem haben wir auch wieder Bilder gemacht, die Du unten findest.

 

“Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger:

Wir sind heute hier zusammen gekommen weil uns mindestens eine Sache eint – das Streben nach Frieden. In Anbetracht des Ukrainekrieges wird nun vielleicht der ein oder andere sagen “das hängt ja nicht von uns ab, der Russe will ja nicht.” Dass das nicht stimmt beweist aber schon das dreiste westliche Eingreifen durch Boris Johnson in die fast abgeschlossenen Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland, die schon im März letzten Jahres stattfanden. Der Konflikt hätte beendet sein können.

Was auch völlig außer Acht gelassen wird ist, dass dieser Konflikt bereits im Jahr 2014 durch einen Putsch begonnen hat. Dieser Putsch wurde nachweislich von westlichen Ländern, allen voran von Amerika, finanziert. Eine demokratisch gewählte Regierung wurde weggefegt und diese Putschregierung wurde sofort von unseren Regierungen anerkannt. Seitdem sind bis zum Einstieg Russlands in den Konflikt 14.000 Menschen ermordet worden von einer Regierung, die sich auf eine Ideologie von Stepan Bandera beruft – ein Nazikollaborateur, der zusammen mit seinen Leuten und den Divisionen der SS für die Verfolgung und Ermordung von 150.000 Juden verantwortlich war. Der wurde 2014 zum Volksheld und Idol erklärt. Wo war da die Solidarität?! Diese Menschen in der Ostukraine haben dagegen gekämpft weil sie sich geweigert haben die Legitimität dieser Putschisten anzuerkennen.

Es ist offenkundig, dass ein gerechter Frieden nicht im Interesse der westlichen Länder und damit auch nicht im Interesse Deutschlands liegt. Wenn die Politiker dann von ihren ach so edlen Werten faseln klingt das vielleicht ganz nett aber der einige Wert, der sie wirklich interessiert, ist der Profit. Ich darf an dieser Stelle auch an den ehemaligen Präsidenten Frankreichs erinnern, Charles de Gaulle, der sagte “Staaten haben keine Freunde, Staaten haben Interessen.” Die Ukraine ist komplett bankrott und damit zu einem absolut fremdbestimmten und absolut abhängigen Land geworden. Ein Großteil der ukrainischen Agrarproduktion ist bereits in den Händen westlicher Konzerne. Während die hiesigen Konzerne, allen voran die Rüstungskonzerne, Rekordgewinne einfahren, wird das Geld für alles andere zusammengestrichen. Ob es die Bildung ist, das Gesundheitswesen, der soziale Wohnungsbau oder zuletzt die Kindergrundsicherung, die man “umstritten” genannt hat. Laut VDK wären für eine wirkliche Verbesserung der Lebensumstände der Kinder 24 Milliarden Euro nötig. Beschlossen sind bis jetzt 2,4 Milliarden. Das ist ein Zehntel!!

Die allermeisten Menschen haben eine ähnliche Haltung wie wir und lehnen diesen Kurs ab. Diese Leute werden von Politikern und Medien noch beschimpft als Lumpenpazifisten, als fünfte Kolonne Putins – und wenn das nicht zieht, behauptet man die Friedensbewegung sei rechtsoffen. Das ist in etwa so als würde man behaupten Heckler & Koch oder Rheinmetall würden sich persönlich für Abrüstung einsetzen. Das ist nichts als plumpe Propaganda um für Ruhe an der Heimatfront zu sorgen.

Wir stehen heute an einem Punkt in der Geschichte der gefährlicher nicht sein könnte und anstatt auf besonnene und kluge Diplomatie auf Augenhöhe zu setzen, schnallen sich die Politiker lieber einen Stahlhelm um und spielen dabei mit weit mehr als nur mit unserem Geld. Seit über 100 Jahren hat sich beschämenderweise an einer Erkenntnis nichts geändert. Der Hauptfeind steht im eigenen Land.”

 

D.S.